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Channel: Deutsche Streicherphilharmonie aktuell
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Jung, jünger, Streicherphilharmonie – im Forum in Velbert

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Gleich zweimal spielte die Deutsche Streicherphilharmonie unter der Leitung von Prof. Michael Sanderling nun ihr Neujahrskonzert im Forum Niederberg vor ausverkauftem Haus.
 
Ein Grund – wenn auch sicher nicht der ausschlaggebende – für die herausragende Zahl von weit über 1000 Gästen: Mit Katja Langer und Christine Neumann als Pianistinnen und den zehn jungen Damen der Choreografischen Werkstatt der Musik- und Kunstschule waren Velberter Nachwuchskünstlerinnen maßgeblich am Programm beteiligt. Ein weiterer Grund: das Alter der Geiger, Bratscher, Cellisten und Bassisten des Orchesters – von elf bis 19. Das Ensemble gilt denn auch mit Recht als Elite der deutschen Musikschulen, aus deren besten Mitgliedern im Streicherbereich es sich zusammensetzt. Wer mitmachen will, muss ein Probespiel absolvieren.
 
Homogen, sauber und dynamisch abwechslungsreich spielten die jungen Musiker das erste Werk, Felix Mendelssohn Bartholdys durchaus anspruchsvolle Streichersinfonie Nr. 10 h-Moll, die Stimmgruppen klar wahrnehmbar, die Schluss-Stretta beeindruckend professionell.
 
Dann Frédéric Chopins Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll, im ersten Satz interpretiert von Katja Langer, im zweiten und dritten von Christine Neumann, umsichtig begleitet von der Streicherphilharmonie.
 
Innig und spannend
Katja Langer spielte mit eher weichem Anschlag, was bisweilen zu wenig Durchsetzungskraft gegenüber dem Orchester führte. Wunderbar innig gelang ihr das lyrische Seitenthema. Ein Genuss, Christine Neumann zuzuhören, wie sie Spannung aufbaute, gekonnt Rubati einsetzte, das Rondo mit Schalk im Nacken anging, kraftvoll das Wechselspiel zwischen Klavier und Streichern gestaltete. Sanderling dirigierte präzise, extrem aufmerksam und überall dort Hilfestellung leistend, wo es gerade nötig war.
 
Mit der Symphonischen Serenade B-Dur von Erich Wolfgang Korngold stand nach der Pause ganz andere Musik an. Das Orchester, nun im Graben sitzend, spielte sehr fein – auch in Soli – mit den Stimmungen des 1947/48 entstandenen Stücks, auf der Bühne gekonnt in Bewegung umgesetzt von der Choreografischen Werkstatt. Harmonisch ausgearbeitet, nicht in Füßen und Händen endend, sondern in der Tat bis in die Zehen- und Fingerspitzen. Da wirkte nichts aufgesetzt, sondern alles ganz und gar natürlich, unterstützt nur von (farblich) wechselndem Licht und einfachsten Änderungen der betont schlicht gehaltenen Kostüme.

Stehend spendete das Publikum Beifall für einen rundum beeindruckenden Abend.

Cornelia Bühne


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